Werbung (unbezahlt): Dieser Beitrag ist in freundlicher Kooperation mit der Firma Cosmothek GmbH entstanden und enthält kostenlose Produktzusendungen.
Hier kommt sie nun endlich – unsere Herbstseife – die Elke und ich im Rahmen unserer DIY Challenge „Jahreszeitenseifen“ kreiert und gesiedet haben. Wir hoffen, sie gefällt euch sowohl optisch als auch von den Inhaltsstoffen. Sie wird aus pflanzlichen Zutaten hergestellt und ist mit Farbpigmenten versetzt, die uns an einen schönen, farbenfrohen Herbst erinnern. Die Sheabutter und die Kakaobutter wirken feuchtigkeitsspendend, das Babassuöl antimikrobiell und durch das Mandel- und Rapsöl freut sich auch trockene, empfindliche Haut über eine passende Pflege.
Die Seife haben wir nach dem Heat Transfer Cold Process hergestellt. Dieses Vorgehen ist besonders für Seifensiederneulinge geeignet, da vorab die festen Fette nicht geschmolzen und die Öle nicht erwärmt werden müssen. Die benötigte Wärme entsteht durch die anzumischende Lauge, welche ausreichend ist, die Fette zu schmelzen. Mit unserer Anleitung und den Schritt-für-Schritt Fotos kannst Du so diese tolle Seife einfach nachmachen. Wir zeigen Dir zwei Varianten.
Entweder gießt Du einzelne Seifenstücken, wie z. B. die Seifenstücken mit dem Baum (Variante 1). Die sehen schon ziemlich toll aus. Wenn Du aber die geflammte Seife (Variante 2) machen möchtest, brauchst Du einen Partner zum Gießen, denn alleine wird das nix. Also, los geht’s!
Du benötigst folgende Zutaten und Materialien für die Herbstseife
Für 1kg der Herbstseife benötigst Du folgende Zutaten (für mehr oder weniger Seife rechnest Du die Mengen entsprechend um):
- 200g Babassuöl
- 300g Kakaobutter
- 200g Mandelöl
- 100g Rapsöl
- 200g Sheabutter
- 126g Natriumhydroxid (für 12% Überfettung)
- 4 TL Zucker
- 1 TL Salz
- 256g destilliertes Wasser*
- ggf. Farbpigmente Gelb, Grün und Braun (wir haben ca. 3g je Farbe benötigt)
- ggf. Lavendelöl zum Beduften
Update 10.09.2019: Seit ein paar Wochen nutze ich nun die Herbstseife und ich würde beim nächsten Mal die Zutaten ein klein wenig abändern. Da mir die Seife etwas zu hart ist und ich gerne den pflegenden Anteil erhöhen möchte, würde ich nur 200g Kakaobutter, 150g Sheabutter und dafür aber 150g Rizinusöl verwenden. Den Rest würde ich aber genauso wieder machen.
Diese spezifischen Seifenzutaten bekommst Du in Shops in denen Seifenrohstoffe verkauft werden, wie z. B. der Shop Brenessel-München von der Cosmothek GmbH. Neben den Seifenzutaten benötigst Du noch ein bisschen Equipment:
- Waage mit mind. 1 besser aber 2 Nachkommastellen*
- Pürierstab mit Edelstahlmesser*
- Edelstahltopf
- 3 Schneebesen
- Haarsieb
- Holzstab
- Karton (als Trennstege in der Kastenform)
- Schutzbrille, Mundschutz, lange Kleidung
- 3 Anrührgefäße (z.B. Silikonmessbecher wie diese*)
- 1 rechteckige Silikonform mit Holzstabilisator* (für Variante 2)
- Silikonform „One Leaf“* (für Variante 1)
- Seifenschneider* (für Variante 2)
- Maßband (für Variante 2)
- Karton (für Variante 2)
Und so stellst Du die Herbstseife her
Schritt 1 – Sicherheitsvorkehrungen treffen
Bevor wir mit der eigentlichen Seifensiederei anfangen, sind uns ein paar Sicherheitsvorkehrungen wichtig. Bitte ziehe dir lange Kleidung an, räume sämtliche Gegenstände, die später mit Lebensmitteln in Berührung kommen raus, arbeite bei geöffnetem Fenster und lege deine Arbeitsplatte mit Zeitung oder einem Wachstuch aus. Der Grund ist ganz einfach: Für die Seife benötigen wir eine Lauge, die mit Natriumhydroxid hergestellt wird. Kommt die Lauge auf deine Haut oder in die Augen, ist das kein Spaß. Hier drohen Verbrennungen. Bitte achte auf deine Gesundheit und folge den Sicherheitsvorkehrungen!
Schritt 2 – Abwiegen und Messen
Wenn Du die geflammte Seife machen möchtest (Variante 2), dann benötigst Du zwei Trennstege für die Kastenform. Dazu misst Du Deine Kastenform mit einem Maßband aus und schneidest aus Karton zwei passende Stücke aus. Wichtig, ist, dass sie möglichst genau passen, d. h. fest in der Kastenform sitzen, wie im nächsten Bild zu sehen.
Außerdem empfehlen wir Dir, gleich zum Anfang alle Zutaten grammgenau abzuwiegen. Dazu benötigst Du eine Waage, die schnell reagiert und mindestens 1, besser aber 2 Nachkommastellen hat. Wir verwenden diese* und sind sehr zufrieden damit, weil sie alles hat was man zum Seife sieden braucht, zu einem unschlagbar günstigen Preis. Am besten füllst Du jede abgewogene Zutat in ein extra Gefäß und hakst sie auf deiner Zutatenliste ab. Wir finden dafür kleine Edelstahlschüsseln recht praktisch, die es sehr günstig im großen schwedischen Möbelhaus gibt.
Schritt 3 – Schneide die festen Fette klein
Da wir den Heat Transfer Cold Process benutzen, wird die Temperatur durch das Mischen der heißen Lauge und kalten Fetten sehr schnell sinken. Deshalb musst Du die festen Fette, d.h. die Sheabutter und das Babassuöl zuvor in möglichst kleine Stücke schneiden. Sonst wird’s später nix mit dem Schmelzen.
Schritt 4 – Jetzt kommt Farbe und Duft ins Spiel
Möchtest Du deine Seife ohne Farbe und ohne Geruch anfertigen, so spring direkt zum Schritt 5.
Wenn Du, wie wir, eine 3-farbige Seife herstellen möchtest, so löst Du deine Farbpigmente in etwas Wasser auf. Achte darauf, dass am Ende keine Klumpen mehr drin sind. Diese Mischungen füllst Du in deine drei Anrührgefäße um. Wir haben Silikonmessbecher mit einem Fassungsvolumen von 500ml* verwendet. Das ging ganz gut, denn nachher muss der Seifenleim darin noch mit dem Pürierstab gerührt werden können.
Für den Duft brauchst Du kaum was vorbereiten, außer schon mal die Flasche mit dem ätherischen Öl öffnen. Nachher muss es schnell gehen können.
Schritt 5 – Den Seifenleim anrühren
Als erstes gibt Du alle deine festen Fette in den Edelstahltopf. Achte darauf, dass er groß genug ist, um am Ende alle Zutaten fassen zu können.
Als zweites gibst Du alle flüssigen Fette ebenfalls in ein Gefäß und rührst noch 4 TL Zucker und 1 TL Salz hinein. Die Mischung kannst Du noch einen Augenblick beiseite stellen.
Jetzt kommt der Teil mit dem Anrühren der Lauge. Bitte setze deine Schutzbrille auf, ziehe den Mundschutz und die Handschuhe an.
Für die Lauge gibst Du relativ schnell das Natriumhydroxid in das abgewogene Wasser (nicht umgekehrt!) und rührst mit einem Schaumbesen solange, bis die Flüssigkeit klar ist.
Die eben angerührte Lauge gießt Du sofort durch ein Haarsieb zu den festen Fetten. Nun wird diese Masse so lange mit dem Schneebesen gerührt, bis sich alles vollständig aufgelöst hat. Das geht ganz gut, denn die Lauge hat deutlich über 60°C, also aufpassen!
Wenn sich die festen Fette vollständig in der Lauge aufgelöst haben, gibst Du die flüssigen Fette hinzu und rührst das ganze mit dem Pürierstab. Achte darauf, dass der Pürierstab ein Messer aus Edelstahl hat, bzw. ohne Aluminium ist. Wir verwenden diesen hier*, da nicht nur das Messer aus Edelstahl ist, sondern der Pürierstab auch wenig spritzt. Das Ganze nennt man jetzt Seifenleim. Sobald der Seifenleim leicht andickt, hörst Du auf mit Rühren. Möchtest Du keine Farben und Duft verwenden, machst Du gleich bei Schritt 7 weiter, alle anderen zu Schritt 6, bitte :-)
Schritt 6 – Den Seifenleim färben und beduften
Den Seifenleim teilst Du zu gleichen Teilen auf die drei Anrührgefäße mit den vorbereiteten Farben auf. Hier ist es wichtig, dass du mit den Schneebesen immer weiter rührst bis die Farbe wirklich gleichmäßig verteilt und vollständig aufgelöst ist. Ganz zum Schluss kommen ein paar wenige Tropfen des Lavendelöls dazu.
Schritt 7 – Den Seifenleim in die Form gießen
Variante 1: Einzelform Die Seife in die Einzelform zu bekommen ist sehr einfach. Dazu gießt Du einfach den Seifenleim rein und achtest darauf möglichst wenig Lufteinschlüsse zu haben. Verwendest Du wir wie drei Farben, so kannst Du immer zwei Farben gleichzeitig einfüllen und dann die Farbkombination wechseln. Einfach bis zur gewünschten Füllhöhe auffüllen, ein paar mal die Form vorsichtig auf die Arbeitsplatte „aufdotzen“ lassen, damit die restliche Luft aufsteigt.
Variante 2: Kastenform Für diese Variante hast Du die Kastenform bereits mit den zwei Trennstegen aus Karton in drei Teile unterteilt. Jetzt gießt Du den Seifenleim, je nach gewünschter Farbverteilung, in die abgetrennten Teile. Wir haben ganz außen grün, auf der gegenüberlegenden Seite braun und in die Mitte gelb gegossen.
Beim Reingießen ist es wichtig, dass die Trennstege nach unten zu drücken. Der Seifenleim würde sie sonst nach oben drücken und die Farben ungewollt ineinander fließen. Nach ca. 3 Minuten ziehst Du zügig die Trennstege raus. Das ganze sieht dann so aus wie auf dem nächsten Bild.
Dann nimmst Du den Holzstab und zeichnest liegende 8en von links nach rechts und dann nochmal von rechts nach links.
Schritt 8 – Wärme und Ruhe
Sobald Du den Seifenleim in die Formen gefüllt hast, deckst Du sie mit Frischhaltefolie ab. Wenn Du häufiger Seife siedest, lohnt sich auch, um Müll zu vermeiden, wiederverwendbares Backpapier* zu nutzen. Dieses darfst Du aber nicht mehr zum Backen verwenden, sondern nur noch zum Seife sieden. Alle Formen deckst Du zusätzlich noch mit ein paar alten Handtüchern oder auch mit einer Decke ab. Die Seifen brauchen es für einen ganzen Tag warm.
Schritt 9 – Die Seife ausformen und schneiden
Nach ca. 24 Stunden prüfst Du, ob die Seife noch warm ist und etwas weich ist. Falls nicht, darfst Du sie vorsichtig aus der Form drücken. Falls sie noch warm und weich ist, belasse sie lieber noch ein paar weitere Stunden unter der Frischhaltefolie und den Handtüchern.
Wenn Du die Variante 1 aus der Form hast, brauchst Du eigentlich nichts mehr weiter tun, außer die Kanten mit einem Sparschäler* zu versäubern.
Für die Variante 2 kommt jetzt der Seifenschneider* zum Einsatz. Dazu legst Du den ganzen Block Seife in die Seifenschneider, so dass Dich die obere Seite anschaut. Die obere Seite ist die, die Du auch in der Silikonform oben gesehen hast. Den Block teilst Du in drei gleiche Stücke, wie auf dem nächsten Bild zu sehen. Es kommt hier nicht so auf den Millimeter an.
Wenn Du die drei Stücke geschnitten hast, legst Du das erste Stück hochkant in den Seifenschneider. Dieses Stück schneidest Du jetzt waagerecht in der Dicke, in der Du die einzelnen Seifen haben möchtest. Mit dem zweiten und dritten Stück machst Du das gleiche. Für das erste Stück siehst Du das auch nochmal im nächsten Foto.
Hinweis: Bei unserer Herbstseife siehst Du so kleine weiße Flecken. Es handelt sich dabei um sogenannte Sodaasche. Das entsteht bei Luftkontakt, bevor der Verseifungsprozess vollständig abgeschlossen ist. Sodaasche ist absolut harmlos und somit lediglich ein optisches Problem. Sodaasche lässt sich nicht immer vermeiden, aber die Auftretenswahrscheinlichkeit reduzieren, in dem Du
- den Seifenleim, sobald du ihn in der Form hast, sofort mit Frischhaltefolie abdeckst
- die Folie mindestens 24 Stunden drauf lässt und nicht ständig reinlunzt, um die schöne Seife zu bewundern
- den Seifenleim so lange rührst, bis er wirklich gut angedickt ist.
Ich gebe zu, das wir sehr neugierig auf unsere Seife waren und immer mal unter die Folie geschaut haben. Tja, und das Fotos schießen hat auch eine Weile gedauert. Ob es daran tatsächlich lag, wissen wir nicht. Aber macht auch nix – wir finden unsere Seife mit der Sodaasche vollkommen okay und freuen uns schon jetzt auf die Verwendung. Allerdings gibt es da noch Schritt 10 …
Schritt 10 – Die Geduldsprobe
Die Seife muss noch reifen und das mindestens 4-6 Wochen, bevor Du sie das erste Mal verwenden kannst. Der Grund ist recht einfach: Die Verseifung ist gestartet, aber noch lange nicht abgeschlossen. Zum Reifen brauchen die Seifen eine dunkle, luftige Umgebung. Am besten legst Du sie auf ungefärbtes Papier (kein Zeitungspapier, denn die Druckerschwärze färbt ab) in stapelbare Obstkisten*. Und dann ab in die Abstellkammer damit für die nächsten Wochen.
Wenn Du jetzt startest und deine Herbsteife siedest, hast Du pünktlich zum Herbstanfang eine farbenfrohe, pflegende Naturseife aus pflanzlichen Zutaten. Und vergiss nicht, an unserem Gewinnspiel teilzunehmen. Du kannst vier Stück unserer Jahreszeitenseifen gewinnen. Was Du dafür tun musst, erfährst Du in diesem Post. Wir freuen uns auf Deine Seifen. Viel Erfolg!