Sauerkraut selber machen – Rezept

von Jane
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Das Gartenjahr ist zu Ende und in diesem Jahr gab es echt nicht viel zu holen. Das war ganz schön deprimierend, aber im nächsten Jahr greife ich wieder voll an und hoffe auf das Beste. Nun wird es herbstlicher und es wird nicht lange dauern,  da frieren wir uns alle wieder den Allerwertesten ab … aber das Schöne daran: es gibt andere Gemüsesorten aus denen Frau passend zum Wetter was machen kann, zum Beispiel Kohl …

Kohl ist ja eher ein unauffälliges Gemüse, was auch nicht durch großartige Extravaganzen hervorsticht. Aber Frau kann daraus was machen, was seeehr schmackhaft ist, z.B. zu Kasseler oder Rostbratwurst. Es ist Sauerkraut! Jahaaa, ich bin nun schon so oft da drumrum geschlichen, habe mich belesen, Muttern hat es schon mal ohne mich gemacht und nun wollte es endlich mal selber machen. Für das erste Mal habe ich mich dafür entschieden, alles ohne Schnickschnack, ohne Zusätze und ohne Aufwand zu betreiben. Nuja, wie ihr euch vorstellen könnt, geht es nicht wirklich ohne Aufwand ;-)… wichtig hierbei ist: ihr braucht nur zwei Zutaten!

Zutaten und Zeugs zum Sauerkraut selber machen

  • 1kg Spitzkohl
  • 12,5g Salz ohne Zusätze (ich habe dieses Himalyasalz* genommen)
  • Gemüsehobel* oder Küchenmaschine mit Gemüsehobelaufsatz
  • Stampfer oder Stößel
  • Gläser 720ml mit Twist-off Deckel (falls Du keine vorrätig hast, diese hier* passen gut)
  • Geduld ….
Mache aus Spitzkohl leckeres Sauerkraut selbts

Und so stellst Du Sauerkraut selber her

Als erstes werden die äußeren Blätter, die nicht mehr schön aussehen, entfernt. Wenn möglich hebt zwei Blätter auf. Ich hatte zu spät daran gedacht, aber das macht auch nix. Dann halbiert den Kohl und schneidet den Strunk raus. Da Spitzkohl etwas weicher und lockerer ist als Weißkohl entschied ich mich erstmal dafür. Bin ja nun auch nicht blöd, und gehe den Weg des geringsten Widerstandes… Ich habe dann den Kohl geviertelt und ihn über einen Gemüsehobel geschoben. Jedoch war ich mit dem Ergebnis nicht komplett zufrieden, so dass ich aufs Messer umgestiegen bin. Sauerkraut muss in meinen Augen nicht ganz fein sein, es kann schon ruhig längere „Krautfäden“ haben! Also hab ich mit einem großen Kochmesser den Kohl in feine Streifen geschnitten und in eine große Schüssel getan.

Schneide den Spitzkohl in Streifen für dein leckeres Sauerkraut.

Nun das Salz dazu und alles schön vermengen. Wenn ihr den Kohl und das Himalayasalz* ein paar Minütchen stehen lasst, fällt er schon etwas zusammen. Das schafft Platz im Topf oder Schüssel. Nun muss nochmal ordentlich geknetet und gedrückt werden. Dabei muss Saft austreten. Ich wrang und knetete und drückte bestimmt 15 bis 20 min lang, bevor ich genug hatte.

Stampfe den Kohl für leckeres selbst gemachtes Sauerkraut.

Nun füllt ihr den Kohl in saubere, möglichst sterile Gläser (heißes Wasser). Drück dabei das Kraut schön dicht rein! So wenig wie möglich Luft sollte dazwischen sein! Und die Brühe auch mit rein. Bei mir ergab ein Kilogramm Kohl 2 Gläser voll. Nun nochmal alles richtig stopfen und unter die Brühe drücken, so dass der Kohl komplett mit Brühe bedeckt ist.

Und das müssen wir auch immer wieder zwischendurch machen. Lasst so zwei bis drei Zentimeter Platz zum Glasrand. Mit einem Stößel von einem Mörser lässt sich ganz hervorragend in den Gläsern das Kraut runterdrücken. Ich habe mich an gängige Vorschläge gehalten und eine Frischhaltefolie über das Glas gegeben, mit einem Schnipsegummi fixiert, Deckel drauf. Nun braucht das Ganze etwas Zeit. Ein paar Tage sollte es schon stehen müssen. Und dabei immer mal wieder den Deckel öffnen, Folie weg, Kraut runter drücken, Folie drauf, Deckel drauf.

Das Glas ist mit selbts gemachten Sauerkraut gefüllt.

Nach 3 oder vier Tagen fing mein Kraut auch schon etwas an, nach Sauerkraut zu schnuppern. Nach einer Woche kostete ich mal …. Mmmmhhhhhh, sehr mild, aber schon ein bissel wie Sauerkraut. Also noch ein paar Tage das selbe Spiel! Sehr viel las ich, dass Frau (um Sauerein zu vermeiden) die Gläser in eine Schüssel stellen sollte, da das Kraut anfängt zu gären und somit auch etwas austreten könnte. Hab ich gemacht, aber alles blieb trocken. Spitzkohl scheint nicht so den offensichtlich sichtbaren Gärprozess zu durchlaufen. Ich war ja auch neugierig und wollte die Blubberblasen sehen…. aber nüscht…. dafür roch es immer appetitlicher und beim Gedanken daran, lief mir schon das Wasser im Schnäuzchen zusammen.

Nach ca .18 Tagen war ich der Warterei überdrüssig und wollte Sauerkraut essen. Für das sonntägliche Abendmahl wurde also beschlossen: Rostbratwurst, Sauerkraut und Kartoffelpüree.

Nun weiß ich ja nicht, wie ihr traditionell Sauerkraut zubereitet, aber bei mir muss das mindestens 2 Stunden mit den gängigen Gewürzen (Lorbeer, etwas Piment, Kümmel) kochen. In der Zeit wird Speck oder Bauchspeck geschnitten und angebraten, ebenso eine Zwiebel. Für dieses Essen nahm ich sogar selbstgemachten Bauchspeck (also quasi selbstgepökelt und geräuchert). Mmmjamjamjam… der Duft von frischen Sauerkraut zog durch die Wohnung… Das läuft mir auch schon wieder das Wasser, wenn ich nur darüber schreibe, aber weiter…

Geschmacksfazit

……..Kann nicht reden…. muss essen…. meeehr essen….

Im Grunde gibt es wirklich nur eins was ich dazu sagen kann: LECKER! Oberoberlecker! Wahnsinnig lecker! Ich kann euch nicht beschreiben wie Sauerkraut schmeckt, aber ich fand es hammermäßig. Der oberknaller wäre gewesen, wenn es dazu noch meine selbstgemachte Rostbratwürschte gegeben hätte. Aber es war auch so rundherum perfekt. Nach dem Essen saßen vier Erwachsene Leute wie das Pfannkuchenteufelchen da und rieben sich die vollgefressenen Bäuche. Frau musste so aufpassen, dass sie sich nicht aus Dummheit vollkommen überfrisst. Ich bin absolut begeistert und unser Gärtopf* wird auf alle Fälle in diesem Herbst mit mehr Kraut gefüllt … so kommen wir doch über den Winter!

Aus Spitzkohl Sauerkraut selber machen für den Winter.

Weitere Hinweise

Die zu Beginn erwähnten Blätter des Kohls dienen dazu, das unterdrückte Kraut abzudecken und mit einem Stein oder etwas anderem zu beschweren. Aber bitte nicht losgehen, einen Stein aufheben und verwenden. Die Steine sollten gut gesäubert und abgekocht werden. Somit sterilisiert ihr sie gleich und es kommen keine weiteren Keime ins Kraut, was sonst Schimmel zur Folge haben kann. Ich hatte weder Blatt noch Stein, dafür stopfte ich aber (fast) jeden Tag das Kraut mit dem Pistill vom Mörser runter. Machte sich echt gut! Die Gläser lagerten bei ca 16 Grad in meiner Vorratskammer! Auch habe ich mir erlaubt zweimal ganz vorsichtig in den Gläsern mit einer Gabel rumzurühren. Ob Frau das machen sollte oder nicht stand nirgendwo und ich fand aber, es hat nicht geschadet!

Und ein allerletztes Fazit inkl. Kostenbetrachtung

Probieren, probieren, probieren! Ich kann nichts anderes empfehlen! Es ist so lecker und so gut! Ach und sagt mir unbedingt Bescheid, wenn ihr euren eigenen Erfahrungen gemacht habt! Seien sie nun gut oder schlecht! Ich weiß auf alle Fälle, dass das nächste Kraut bald angesetzt wird und da vielleicht auch schon mal eine etwas andere Art gemacht wird, vielleicht mit mehr als zwei Zutaten!

Für die Statistiker und Sparfüchse unter uns würde ich sogar behaupten, dass es etwas günstiger ist, als das gewohnte kaufbare Sauerkraut. Kommt wahrscheinlich auch darauf an, welches Frau kauft. Gibt es ja auch in mehreren Preisklassen. Aber gehen wir mal eher „Guten“ aus, wo die Dose oder das Glas mit ca. 720g Abtropfgewicht etwas mehr als einen Euro kostet. Weißkraut hat derzeit Saison, ebenso wie viele andere Kohlsorten. Da kostet das Kilo (wenn es hochkommt) um einen Euro rum (teilweise sogar nur 69 cent). Zwar kommt noch etwas Salz hinzu, aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht. Die Wartezeit hat keinen Preis und so bekommt Frau am Ende ein Kilo Sauerkraut für einen guten Euro. Und immerhin reicht es für 4 Leute!

Schmecken lassen!!!! Bis bald, eure Dschäin

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