Auch in 2021 stelle ich euch wieder meine selbstgesiedeten Naturseifen vor. Heute starte ich mit der „Simple and Good“, die einfach für jede*n gut verwendet werden kann. Mir ist ja immer wichtig, dass die Seife meine Haut nicht nur nicht austrocknet, sondern im besten Fall sogar ein wenig pflegt. Und das tut die Simple and Good ganz hervorragend.
Und gleich vorweg noch ein Spoileralarm! Weiter unten kommt ein Weihnachtsbild … im Januar!, denn ich habe die Seifen zu Weihnachten verschenkt. Die waren so gut, dass sie unbedingt unter die Menschen mussten ;-)
Folgende Zutaten brauchst Du für die Simple and Good Seife
- 35% der GFM Avocadoöl raffiniert*
- 25% der GFM Palmkernöl
- 20% der GFM Rindertalg
- 10% der GFM Aprikosenkernöl*
- 10% der GFM Rizinusöl*
- 30% der GFM destilliertes Wasser
- Natriumhydroxid* für 15% Unterlaugung
- ggf. Parfumöl und Farbpigmente
Ich habe dir oben jeweils Öle und Fette verlinkt, die in Glas- statt Plastikflaschen geliefert werden. Alternativ kann ich dir auch diesen Shop* empfehlen. Dort bekommst Du viele Zutaten zu echt guten Preisen und auch in Bio-Qualität, aber es ist nicht alles in Glasflaschen erhältlich.
Neben den Zutaten benötigst Du noch das typische Seifensiederequipment: Feinwaage* mit mindestens einer Nachkommastelle, ein paar Schüsseln ohne Aluminium), Thermometer*, Pürierstab, Edelstahltopf, Schaumbesen, Schneebesen, Nitrilhandschuhe*, Schutzbrille, Mund-Nasen_Schutz und eine Seifenform. Ich habe die Spiralenform* verwendet. Die ist so schön schlicht und die Seifen liegen sehr gut in der Hand – sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Für sechs Seifen dieser Form benötigst Du ca. 700g Seifenleim (Gesamtfettmenge, Lauge, Parfumöl).
Und so siedest Du die Simple and Good
Schritt 1 – Vorbereitung ist alles
Als erstes misst du alle Zutaten grammgenau mit der Feinwaage* ab und füllst sie am besten in einzelne Schüsseln. Auch wenn es ein bisschen übertrieben klingt, aber kontrolliere am Ende nochmal, ob Du wirklich alles parat hast. Es soll ja schon Seifensieder*innen gegeben haben, die erst zum Schluss merkten, dass eine entscheidende Zutat fehlt (stimmts, mein eigenes Ich? ;-)).
Ich habe hier das Heat Transfer Cold Process Verfahren verwendet. Wenn dir das nichts sagt, dann kann ich dir mein derzeitiges Freebook Naturseifen einfach selber sieden empfehlen, welches es hier zum Download gibt, ohne Registrierung und nervige Newsletteranmeldung. Da stehen die Details zur Herstellung drin, Infos zu den Zutaten und noch ein bisschen mehr.
Zu guter letzt öffne schon das Parfumöl und falls du Farbe ins Spiel bringen willst, löse die Pigmente auf. Achte auf die Herstellerhinweise ob die Pigmente in Wasser oder Öl zu lösen sind.
Schritt 2 – Seifenleim anrühren
Beim Heat Transfer Cold Process werden die festen Fette durch die Hitze der Lauge geschmolzen. Das hat hier bei 45% festen Fetten ganz hervorragend funktioniert. Die Arbeitstemperatur war knapp 32°C, als ich die Öle hinzugegeben und geteilt habe. Die eine Hälfte habe ich noch gefärbt mit orangenen Pigmenten. Beide Seifenleime habe ich mit dem PÖ beduftet, was bei knnap 31°C nicht andickte und auch nicht verfärbte.
Wenn Du ein anderes Parfumöl verwenden möchtest, aber ncht weißt, ob das den Seifenleim blitzartig zu Beton werden lässt oder die Seife braun verfärbt, dann empfehle ich die meine Parfumölliste. Da gibt es mehr als 500 Parfumöle zum Nachlesen.
Schritt 3 – Jetzt wird es Seife
Den fertigen Seifenleim füllst Du in deine bereitgestellte Form und besprühst sie entweder mit Isopropanol* oder deckst sie mit Folie ab. Beides verhindert die Bildung von Sodaasche, was zwar nur ein optisches Problem wäre, aber ich wollte meine Seifen verschenken und dann soll das auch halbwegs gut aussehen.
Dann kannst Du die Seifen härten und reifen lassen. Meine Seifen waren nach 4 Tagen halbwegs fest, aber ich bekam sie noch nicht ganz einfach aus der Form heraus. Deshalb habe ich sie doch noch für 2 Stunden in das Tiefkühlfach getan und dann sprangen sie mir beim Rausdrücken quasi entgegen. Für die Reifung lagen die Seifen dann noch 8 Wochen luftig auf Dokumentenablagekörben. Mittlerweile nutze ich diese hier*, denn da kommt rundherum Luft ran und für meine Hobbyseifenproduktion passend ausreichend viele Seifenstücke rein.
Und wie ist die Seife so?
Schon beim Ausformen der Seifen hatte ich das Gefühl, dass die einfach gut werden. Und der Anwaschtest nach den 8 Wochen hat mich nicht enttäuscht. Sie sind cremig, weich schäumend, das Seifenstück aber dennoch hart. Die Kombination der weißen Seifen mit dem PÖ Gurke ist perfekt um der Seife den Namen Simple and Good zu geben. Da ich immer mal wieder die Frage erhalte, ob die Seife nicht nach Rind riecht, hier meine klare Antwort: NEIN! In der fertigen Seife riecht man den Rindertalg nicht mehr, auch wenn Du kein Parfumöl verwenden möchtest.
Ich habe dann zu Weihnachten die Seifen an die liebe Familie und Freunde verschenkt. Auch dort waren die Rückmeldungen sehr positiv bis begeistert. Und mal ganz ehrlich – nach Weihnachten ist vor Weihnachten und Weihnachten will vorbereitet werden! Vielleicht ist dieses Rezept ja was für deine Weihnachtsgeschenke 2021?
Also, auf in die Seifenküche! Meldet euch bei Fragen, Begeisterungsrufen oder ähnlichem gerne mit einem Kommentar.
Eure JaLiRa