Nachdem wir nun davon ausgehen müssen, noch einige Zeit mit Facies – oder vornehm formuliert als Mund-Nasen-Bedeckung – leben müssen, wollte ich wirklich individuelle Varianten herstellen. Klar, ich hätte mir zahlreiche Stoffe mit passenden Motiven kaufen können, aber das wäre mir in Summe zu kostspielig. Da kommt die Wahlschwäbin in mir durch ;-). Aber es gibt eine sehr kostengünstige Alternative. Und zwar mit Transferpapier. Damit lassen sich Stoffe schnell, einfach und günstig verzieren.
Gründe um irgendwelche Motive auf Stoff zu drucken gibt es ja viele. Als Gag für irgendwelche Partys, als modisches Highlight auf einer sonst unscheinbaren Klamotte und so weiter. Hier zeige ich Dir am Beispiel von Facies, wie Du Stoffe mit Transferpapier bedrucken kannst. Für Shirts oder sonstiges funktioniert das natürlich genauso. Also, auf geht’s!
Das brauchst Du, um Stoff mit Transferpapier zu bedrucken
- Stoff
- Transferpapier für helle Stoffe* oder Transferpapier für dunkle Stoffe*
- Bügeleisen mit mindestens 1.400W
- herkömmlicher Tintenstrahldrucker
- Papierschere
Und so bedruckst Du den Stoff mit dem Motiv deiner Wahl
Schritt 1 – Ein schönes Motiv finden
Okay, wer designmäßig so richtig was drauf hat, macht sich wahrscheinlich tolle Grafiken selbst. Zu den Talenten gehöre ich leider nicht und so muss ich auf freie Grafiken zurückgreifen. Gerne nutze ich dafür Pixabay, denn da gibt es Grafiken, Illustrationen und Fotos kosten- und lizenzfrei und so sind zum Beispiel die Katzen auf der einen Maske her.
Schritt 2 – Das Bild bearbeiten
Sobald also das Bild der Wahl gefunden ist, musst du dieses noch bearbeiten. Füge es in ein Bildbearbeitungsprogramm ein und spiegel es horizontal. Das ist insbesondere wichtig bei Schriften und Zeichen, denn sonst landen sie später spiegelverkehrt auf deinem Stoff. Für das Spiegeln meiner Bilder habe ich das kostenfreie Programm Irfanview verwendet. Dort findet Du die Funktion unter „Bild“ und dann „horizontal spiegeln“.
Schritt 3 – Das Bild auf das Transferpapier drucken
Für den Druck deines Bildes auf das Transferpapier, schau dir genau an, was Vorder- und was die Rückseite ist. Bei den meisten Transferpapieren ist die Rückseite mit einem Schriftzug, Logo oder was auch immer bedruckt. Dein Motiv musst Du unbedingt auf die Vorderseite, also die unbedruckte Seite drucken. Wähle bei den Druckereinstellungen die beste Qualität aus.
Tipp: Wenn Du dir unsicher bist, wie du das Papier in den Drucker legen musst, damit es auf der richtigen Seite gedruckt wird, dann probiere es mit einem normalen Papier vorher aus. Ich habe mir dazu auf einer Ecke eine Markierung gemacht , einen Probeausdruck meines Wunschmotivs gestartet und konnte dann vom Ausdruck und meiner Markierung sehen wie das Transferpapier richtig herum eingelegt werden muss.
Anschließend kannst Du das Motiv mit einer Papierschere ausschneiden. Wie genau Du das Motiv ausschneidest, hängt davon ab ob Du hellen oder dunklen Stoff verwendest. Bei hellen Stoff und passendem Transferpapier musst Du das Motiv nur grob ausschneiden. Bei dunklem Stoff muss Du sehr genau arbeiten, denn sonst siehst Du später den Rand des Papiers auf dem Stoff.
Schritt 4 – Das Bild auf den Stoff bügeln
Damit es zu einer nicht lösbaren Verbindung zwischen dem Papier und dem Stoff kommt, muss Du anständig Wärme und etwas Druck aufbringen. Also schnapp Dir dein Bügeleisen, was wenigstens 1.400W haben sollte und heize das für 2-3 Minuten richtig gut auf.
Bevor Du das Bild aufbügelst, bügel dir den Stoff glatt. Glaub mir, Falten in deinem sorgsam ausgewählten Bild sehen einfach bescheiden aus (ich weiß das leider aus Erfahrung und Faulheit bei den ersten Stücken). Dann legst Du das Transferpapier mit dem Bild nach unten, so dass die bedruckte Rückseite zu dir schaut. Schalte die Dampffunktion des Bügeleisens aus! Dann legst Du noch eine Lage Stoff oben drauf und bügelst ausgiebig mit eher hohen Druck das Bild auf.
Tipp: Hohen Druck auf das Transferpapier zu bringen, wird dir nicht auf dem Bügelbrett gelingen. Dafür benötigst Du eine Unterlage die nicht nachgibt. Also habe ich meinen Schreibtisch genutzt und etwas Jeansstoff drunter gelegt, damit der Tisch nicht anbrutzelt.
Dann bügelst Du bei voller Hitze für mindestens 20 Sekunden bei kleinen Motiven und bis zu einer Minute bei großen Motiven. Folge hier den Vorgaben des Transferpapierherstellers. Im Anschluss kannst Du das Trägerpapier auch schon vorsichtig abziehen … und wenn das Bügeleisen heiß war und ausreichend lange gebügelt wurde, kommt dein gewünschtes Bild in sehr guter Qualität zum Vorschein.
Tipp: Wenn Du beim Abziehen des Trägerpapiers das Gefühl hast, dass die Farbe noch nicht vollständig auf dem Stoff haftet, dann ziehe nicht weiter sondern bügle noch ein paar Sekunden länger drüber.
Schritt 5 – Das Bild fixieren
Eigentlich könnte dieser Post schon hier zu Ende sein. Aber da das Bild ja auch möglichst lange auf dem Stoff verbleiben soll, und gerade Facies werden ja bei hohen Temperaturen und häufig gewaschen, muss das Bild fixiert werden. Bei meinem Transferpapierset* war das Fixierpapier gleich dabei. Bei manch anderen musst Du das extra kaufen.
Zum Fixieren legst Du das Papier auf das Motiv und bügelst für 20 Sekunden wieder drüber. Das Fixierpapier ziehst Du noch im warmen Zustand schnell vom Stoff ab.
Schritt 6 – den Stoff vernähen
Du hast jetzt den Stoff deiner Wahl und kannst mit dem Nähen loslegen. Wenn Du auch Facies bedrucken willst, dann findest Du hier das Schnittmuster dazu.
Die Facies bekommen meine Geschwister und der Mann des Hauses zu Weihnachten. Auf den Facies finden sich Embleme von Lieblingsfußballvereinen (kiekt bloß nicht so genau hin … Bayern München ist dabei, aber Familie kann man sich ja nicht aussuchen :-)), Logos von der eigenen Firma, Nerd-Stuff und Katzenlieblinge. So, jetzt muss ich Schluss machen. Da fehlen noch ein paar Masken … die Familie ist groß … ich gehe mal nähen.
Machts gut und viel Spaß beim Stoffe bedrucken!
Eure JaLiRa