Sodele, die Haarseife Haarpracht habe ich schon vor mehr als einem halben Jahr gesiedet. Bevor ich es hier poste, wollte ich erstmal das Feedback der Beschenkten abwarten. Und nachdem die liebe Jane mir nun zurückmeldete, dass die Seife für ihre Haare und Kopfhaut funktioniert, gibt nun das Seifenrezept auch für euch.
Haarseife ist ja nen bissl tricky. Manche brauchen lange, um überhaupt die richtige Haarseife zu finden. Ich selber gehöre auch dazu. Aber das hält mich ja nicht vom Probieren und Erfahrungen sammeln ab. Jane hat eher eine empfindliche, etwas trockene Kopfhaut, die zum Jucken tendiert. Die Haare sind lang und werden trotz der trockenen Kopfhaut schnell fettig. Wenn Deine Kopfhaut und Haare ganz anders sind, ist dieses Rezept für dich eventuell nicht so passend.
Folgende Zutaten sind in der Haarpracht
- 30% Avocadoöl* (Basisöl)
- 25% Palmkernöl (Schaumfett)
- 20% Rindertalg (festes Fett)
- 15% Rizinusöl* (Schaumförderer)
- 10% Schwarzkümmelöl* (Wirkstofföl)
- Natriumhydroxid* (für 10% Unterlaugung)
- 33% Bier (als Laugenflüssigkeit)
Oben habe ich Dir Öle und Fette verlinkt, die es zu einem guten Preis in Glasflaschen zu kaufen gibt. Alternativ gibt es in diesem Shop* auch tolle (Bio-)Produkte zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Leider sind dort aber nicht alle Produkte in Glasflaschen erhältlich.
Und so siedest Du die Haarpracht
Ich habe mal wieder das „Heat Transfer Cold Process“ Verfahren angewendet. Wenn Du lieber eine „Cold Process“ oder „Hot Oven Process“ sieden möchtest, geht das natürlich genauso gut.
Das Spannende bei der Haarseife war die Laugenflüssigkeit. Statt destillierten Wasser habe ich mich mal an Bier gewagt. Um das Bier als Laugenflüssigkeit verwenden zu können, muss es zuvor reduziert werden. Dazu erhitzt Du das Bier so lange, bis nur noch ca. 1/3 des ursprünglichen Volumens vorhanden ist. Immer gut umrühren und nach dem Reduzieren des Bieres lässt Du es auf Raumtemperatur abkühlen.
Die Lauge wird dann wie gewohnt angerührt, das heißt das Natriumhydroxid* wird in das reduzierte Bier gegeben und dort vollständig aufgelöst. Die Lauge wird ziemlich heiß und farblich ist das Ganze auch besonders – es wird braun!
Der Rest ist unspektakulär – feste Fette mit der gesiebten, heißen Lauge schmelzen, flüssige Öle hinzugeben und die Gesamtmasse mit dem Pürierstab emulgieren.
Den Seifenleim habe ich unbeduftet gelassen und auch keine Farbpigmente hinzugegeben. Die dunkle Farbe kommt durch das Schwarzkümmelöl* und dem Bier als Laugenflüssigkeit. Aber so einen kleinen Hingucker wollte ich dann doch noch unterbringen. Also habe ich auch das erste Mal die Seife gestempelt. Dazu habe ich mir einen Seifenacrylstempel* gekauft und als die Seifen noch ein wenig weich, aber auch nicht mehr zu weich waren, gestempelt.
Mein erster Versuch war etwas zu früh, da war die Seife noch so weich, dass die Konturen nicht so sauber gestempelt sind. Eventuell musst Du auch ein bisschen experimentieren, bis Du die richtige Seifenkonsistenz zum Stempeln hast.
Und nach dem Stempeln lagen die Schätze dann einige Wochen, damit sie auch gut schäumen. Ich meine es waren letzten Endes gut drei Monate, bis Jane sie mit der Post geschickt bekam. Besonders Haarseifen profitieren von einer langen Reifung, aber klar, das ewige Warten ist auch nicht leicht ;-).
Optisch gefallen mir die Seifen gut. Und durch den Stempel ist auch klar wofür die genutzt werden sollten. Da das Rezept zu meinen Haaren so gar nicht passt, brauche ich noch Feedback zum Rezept von euch. Wer hat ’s probiert und wie waren Haare und Haut? Ich freue mich auf eure Kommentare.
4 Kommentare
Der Seifenstempel ist toll. Wo gibts den?
Hi :-)
Ich hatte den Stempel mal bei Aliexpress gekauft. Ist schon eine Weile her, daher weiß ich nicht mehr unter welchen Schlagwort du den findest.
Viele Grüße
JaLiRa
Jaaaa :-)! … Haarseife mit Bier… Damit hattest du mich ja schon … und jahaaa, ich benutze sie immer noch! Und ich mag es auch, dass die Seife ohne zusätzliche Duftstoffe angenehm riecht! Nach mehrmaliger Verwendung (ohne Wechsel der Haarwäsche) fand ich zwar, dass es die Haare ein bissel austrocknet und auch die Kopfhaut irgendwann wieder etwas krabbelte, aber ich muss jede Haarwäsche mal ändern. Und nach wie vor: ich finde diese Haarseife wirklich gut und sehr angenehm! Auch weiterhin bin ich sehr gern dein Versuchskaninchen ;-).
Hallo liebes „Versuchskaninchen“,
Ich weiß – Bier schlägt ziemlich viel, wenn nicht sogar fast alles ;-).
Und wenn es die Harre nach einer Weile austrocknet, dann weiß ich jetzt, dass ich nochmal in meine Seifenküche zuckel und bald gibts nen Update. Bin angefixt!
Bis hoffentlich ganz recht balle mal wieder!
JaLiRa